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Neukaledonien
- Sonntag, 14. Dezember 2014
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Ein herzliches "Grüezi" aus dem frühsommerlichen Neuseeland!
Ich nehme es gleich vorneweg und entschuldige mich, dass ihr den sonst an dieser Stelle vorzufindenden Reisebericht eben nicht vorfinden werdet.
Ich schiebe diese Aufgabe seit Wochen fruchtlos vor mir her, auch weil ich anderen Dingen Priorität geben musste oder wollte.
Unter anderem steht jetzt konkret der Verkauf unseres Schiffes an, was logischerweise mit einiger Arbeit verbunden ist. Verkaufs-Devi erstellen, Inserate platzieren, Yacht reinigen, Mängel beheben und glücklicherweise bereits intensive Korrespondenz mit Interessenten (alle aus USA - welche Samuri jedoch gerne vor Ort hätten), halten mich fast täglich auf Trab.
Morgen erwarte ich die Ankunft meines Stiefsohnes Nicola mit Partnerin Antoinette, welche mit mir die nächsten 3 Wochen zu Land und zu Wasser einen Teil von Neuseeland bereisen werden.
Ich freue mich sehr auf diesen "kleinen" Familienbesuch und werde die kommende Zeit lieber mit meiner Jungmannschaft verbringen, als mich mit Satzbildungen herum zu schlagen.
Und da der Reiseabschnitt "Neukaledonien" im Oktober/November 2014 stattfand, will ich den Pseudo-Blog auch noch im alten Jahr erscheinen lassen und das Kapitel somit abschliessen.
Ich hätte auch gar nicht so viel Spannendes oder Informatives über Neukaledonien zu berichten, da ich wenig unternahm. Nouméa und sein Hafen hielten mich über drei Wochen lang gefangen. Dies, weil ich einen vorzüglich einsichtbaren Liegeplatz hatte und mir diese gute Schiffs-Verkaufsgelegenheit nicht entgehen lassen wollte. Leider wurde daraus jedoch (noch) nichts.
Neukaledonien hat mir durchaus gefallen und ist mit Sicherheit einen Besuch wert. Es gäbe viel zu entdecken mit den hunderten von Buchten rund um Grande Terre und den vorgelagerten Loyalitätsinseln, mehr Zeitinvestition vorausgesetzt.
Ich machte von Norden kommend einen ersten Stop auf der Insel Lifou. William, ein ehemaliger französischer Hotelmanager und ebenfalls Segler, den ich auf Samoa kennengelernt hatte, führte mich durch einen Teil der Insel und zeigte mir deren Schönheiten.
Hier besteht die Mehrheit aus der Urbevölkerung, Melanesier oder Kanak genannt. Brauchtum und der Einfluss der Häuptlinge ist auf der Insel noch grösser als auf Grande Terre und es wird nebst der Amtssprache Französisch vorzugsweise die Umgangssprache "Drehu" gesprochen.
Die Region um Nouméa ist der wirtschaftliche Drehpunkt und am bevölkerungsreichsten.
Von 1946 bis 2003 war Neukaledonien Französisches Übersee-Territorium. Seither ist die Inselgruppe eine zu Frankreich gehörige Überseegemeinschaft mit besonderem Status.
Eine große Bevölkerungsgruppe (über 34%), stellen die Nachfahren der ersten Siedler aus Frankreich, die Caldoches, zusammen mit den Métropolitains, den französischen Neueinwanderern.
Sie beeinflussten massgeblich den Baustil, die Lebensweise, Kultur und Organisation von Neukaledonien. Ich fühlte mich in Nouméa nicht im Südpazifik, sondern irgendwo in eine Stadt an die französische Riviera versetzt.
Aber ehrliche gesagt schätzte ich den Kontrast nach Vanuatu mit der europäischen Organisation, der Sauberkeit und den mit sämtlichen französischen Leckereien bestückten Supermärkten sehr (beispielsweise petit déjeuner avec croissant, mhhh).
Neukaledonien hat eine reizvolle Landschaft, die mancherorts jedoch jäh durch eine aufgebrochene rostrote Oberfläche gestört wird. Hier wird im Tagbau der in grossen Mengen vorhandene Nickel gewonnen.
Neukaledonien ist der weltweit drittgrösste Nickellieferant. Die Vorkommen und Verarbeitungsanlagen sind mehrheitlich in der Hand der weissen Caldoches, was verständlicherweise unter den Kanak Missfallen hervorrufen kann.
Die Eingriffe in die Ökosysteme der Insel sind teils erheblich.
C'est ca. Ich hoffe, die Bilder kompensieren ein wenig die fehlende schriftliche Information.
Heute ist der dritte Advent, von dem man in Neuseeland jedoch nicht viel spürt.
Weihnachtsstimmung nach europäischen Vorstellungen will nicht so recht aufkommen. Doch gut gemeint und nach Kiwi-Verständnis sicher sehr weihnachtlich, stehen da und dort prall geschmückte künstliche Tannenbäume in den Läden und auf öffentlichen Plätzen. Christmas time is summer time auf der Südhalbkugel.
Merry Christmas and a happy new year to you all!
Christian
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